Wie läuft die Implantation ab?

Wie läuft die Implantation ab?

Und warum dauert dieser Prozess so lange?

Beginnen wir mit der zweiten Fragestellung. Die Implantation ist umfangreicher als die meisten anderen Zahnbehandlungen, weil die unterschiedlichen Schritte mit einem gewissen zeitlichen Abstand vorgenommen werden müssen. Die Tatsache, dass sich dieser Prozess über einen gewissen Zeitraum erstreckt, dient letztlich aber der langfristigen Haltbar Ihres Implantats. Sie investieren die Zeit also gewissermaßen für eine „gute Sache“.
Doch nun zum eigentlichen Behandlungsablauf.

Vor dem Implantat: Zunächst reden wir miteinander

Alles beginnt mit dem Beratungsgespräch, in dem wir vor allem zwei Punkte behandeln: die Kosten und die Analyse Ihrer zahnmedizinischen Voraussetzungen. Für Ihre Krankenversicherung wird ein Heil- und Kostenplan erstellt, damit geklärt werden kann, welche Kosten von der Kasse bzw. Versicherung übernommen werden.

Im nächsten Schritt werden mögliche Vorbehandlungen besprochen. Diese können wichtig sein, um überhaupt Implantate erfolgreich einsetzen zu können. Bei diesem Schritt geht es nicht nur um die aktuelle Situation Ihres Gebisses, sondern auch um die Anamnese. Denn je genauer wir Ihre Geschichte kennen, desto genauer können wir die Implantation planen und eventuell denkbare Risiken ausschließen.

Sind das Beratungsgespräch und die Voruntersuchung bzw. Anamnese abgeschlossen, wird es auch schon konkret. Wir erstellen Röntgenbilder und Gipsmodelle, um die nächsten Schritte zu planen. Unter Umständen ist außerdem eine Computertomographie („CT“) fällig, auch das entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen.

Der Eingriff ist schnell erledigt

Zum nächsten Termin geht es auch schon los. Der Eingriff dauert übrigens in aller Regel nicht lange, gut 20 Minuten reichen aus, um das Implantat (oder die Implantate) einzusetzen. Bei besonderen Rahmenbedingungen kann es natürlich auch etwas länger dauern, aber wirklich viel Zeit werden wir nicht benötigen.
Die Implantation als solche ist ein so schonender Eingriff, dass meist alle nötigen Behandlungsschritte bzw. Implantate in einer Behandlung durchgeführt werden können.

Wenn das Implantat eingesetzt wurde, beginnt die Phase, die zeitlich etwas aufwändiger ist. Denn Implantate müssen die Zeit bekommen, in Ruhe einwachsen zu können, man spricht hier von der Einheilung. In diesem Zeitfenster sollte das Implantat vorerst einmal nicht belastet werden, je nach Ausgangssituation über mehrere Wochen oder sogar Monate. Direkt nach der Behandlung sollten Sie mit dem Essen oder Trinken warten, bis die Betäubung abgeklungen ist. Zudem wäre es sinnvoll, sich einen Fahrdienst bzw. ein Taxi zu organisieren. Das gilt natürlich erst recht, wenn Sie sich – zum Beispiel wegen ausgeprägter Angst - für eine Vollnarkose entschieden haben.

Wundheilung und Knochenheilung

Die Wundheilung dauert nicht sehr lange, nach zwei oder drei Tagen findet dazu eine Nachkontrolle statt. Wieder 10 Tage später können bereits die Fäden gezogen werden.

Etwas mehr Zeit müssen Sie für die Knochenheilung einkalkulieren. Während dieser Phase beginnen die Knochenzellen, dicht am Implantat zu lagern und dieses zu umschließen. Anders ausgedrückt: Ihr Implantat wird Schritt für Schritt ein dauerhafter Bestandteil Ihres Kiefers. Sie können davon ausgehen, dass dieser Prozess im Oberkiefer ca. vier bis sechs Monate dauert. Im Unterkiefer ist der Knochen grundsätzlich ein wenig härter als im Oberkiefer, was zur Folge hat, dass die Knochenheilung dort nur ungefähr zwei bis vier Monate dauert. Man spricht im Zusammenhang mit dem Unterkiefer auch von Primärstabilität, was nichts anderes heißt, als dass hier von vorneherein mehr fester Halt gegeben ist.

Natürlich muss die Zeit der Einheilung überbrückt werden. Sie erhalten daher entweder erst einmal ein Provisorium oder können nach einer Umarbeitung des vorhandenen Zahnersatzes diesen bis zum Ende der Einheilung weiter tragen.

Die Freilegung des Implantates, das Einsetzen des Implantats

Ist die Einheilungsphase abgeschlossen, öffnen wir das Zahnfleisch über den dem Implantat und setzen die sogenannten „Zahnfleischformer“ ein. Die haben die Aufgabe, das Zahnfleisch für den späteren Zahnaufbau entsprechend zu formen.

Nun dauert es ungefähr 14 Tage, bis der Zahnfleischformer entfernt werden und die endgültige Brücke, Krone oder Prothese eingesetzt werden kann. Kommen Brücken oder Kronen zum Einsatz, werden diese nicht sichtbar mit dem Implantat verschraubt. So bleibt der Unterschied zu den natürlichen Zähnen unbemerkt. Im Fall von implantattregende Prothesen werden auf den Implantaten Halteelemente befestigt, zudem werden deren Gegenstücke in die Prothese mit eingearbeitet. Diese beiden Elemente verbinden sich beim Einsetzen miteinander, so dass Sie perfekten Halt haben.
Damit ist die Behandlung abgeschlossen, und Sie werden ganz sicher viel Freude mit Ihren neuen Implantaten haben.